Werkansicht vorn und hinten:


Mit diesen Uhren, Kaliber 22 genannt, fiel 1979 in der DDR der Startschuss für flächendeckenden Verkauf von LCD-Armbanduhren. Die Werke sind aus Japan importiert worden. Daher waren diese Uhren sehr teuer und kosteten in der Ausführung mit Metallarmband 650,00 Mark, also beinahe den Monatslohn eines Arbeiters. Mit Lederarmband betrug der EVP 590,00 Mark. Diese Schmuckstücke laufen auch heute noch sehr zuverlässig und waren für die damaligen Verhältnisse Weltspitze. Neben der Anzeige von Stunde/Minute/Sekunde/ Wochentag bieten diesen Uhren auch Beleuchtung, Stoppuhrfunktionen und die Umschaltung auf permanentes Datum. Hierfür stehen vier Drücker zur Verfügung, einer davon ist versenkt. Bei diesen Uhren hat man das Wort "Quarz" ohne "t" geschrieben. Unter der so beschrifteten Scheibe tragen diese Modelle noch eine Maske, auf der die Wochentage und verschiedene Funktionen stehen. 1981 endete die Produktion dieser Uhren.


Das Kaliber 22-01 als "ruhla QUARZ CHRONOGRAPH LCD" in blau. Uhren dieser Ausführung tragen stets eine Seriennummer, hier dreistellig.


Als "ruhla CHRONOGRAPH" für mich eine der schönsten Ruhla-Uhren in schwarz. Diese mit sechsstelliger Seriennummer und dem typischen Bodendeckel. Damit ist die Verwendung von Batterien des Typs SR 48 (AG 5) möglich.

Nach 36jährigem Dauereinsatz kann ein Ruhla-Chronograph Kaliber 22-01 auch so aussehen!


Hier eine 22-01 in ungetragenem Zustand. Das Gehäuse entspricht äußerlich dem vom Kaliber 22-02 (siehe dort). Im Bodendeckel sind unterhalb der Batteriemulde eine Seriennummer sowie die Bezeichnung "STAINLESS STEEL BACK" angegeben.


In einer letzten Serie erschien die 22-01 unter der sinnigen Bezeichnung "ruhla QUARZ-MULTIFUNKTION", was die Kauflust sicherlich steigern sollte. Sie verfügte aber über die gleichen Eigenschaften wie die anderen hier vorgestellten Uhren vom Kaliber 22-01. Die gleiche Maske ist für Uhren des Kalibers 27-01 bekannt - siehe dort. Sie könnte auch für 22-02 verwendet worden sein.


In dieser edlen Version kam 1981 eine Uhr mit vergoldetem Gehäuse, welches mit seiner Form an die Kaliber 19-01 erinnert, als "Parteitagsuhr" - zum X. Parteitag der SED - in kleiner Serie heraus. Diese Sonderausgabe hat einen glatten Deckel, der Raum für individuelle Gravuren lässt. Der Deckel ist jedoch so flach, dass hier nur die kleineren Batterien vom Typ SR 41 (AG 3) Platz finden. Die männlichen Teilnehmer des Parteitages erhielten je eine solche Uhr in einer speziellen Box, diesen Uhren lag auch eine gesonderte Gebrauchsanleitung mit Reservebatterie bei (siehe unter "Dokumente"). Auflage: ca. 2000 Stück.